Die Hohe Schlüsselblume
(L.) Hill
Diesen beliebten Frühlingsblüher findet man in freier Natur auf feuchten Wiesen und in Wäldern. Auf Standorten mit humosen, nährstoffreichen und feuchten Lehmböden bilden sich häufig größere Bestände.
Es handelt sich um eine ausdauernde Staude. Der Wurzelstock der schon
etwas älteren Pflanzen besteht aus länglichen Rhizomen, die an oder
unter der Erdoberfläche kriechen, nach unten lange weiße Wurzelfäden in
den Boden treiben und sich so fest verankern. An der Rhizomspitze
wachsen die typischen, runzeligen und in einer Rosette angeordneten
Blätter. Sie verlaufen am Blattstiel beidseits sich verschmälernd hinab
und lassen diesen geflügelt erscheinen. Aus der Blattrosette strebt ein
behaarter Blütenstängel etwa 10 bis 20 cm empor, der oben eine deutlich
einseitswendige Dolde aus mehreren gestielten Blüten trägt. Aus einem
ca. 1 cm langen Kelch, der eine kantige, leicht geflügelte Form und eine
blassgrüne Färbung besitzt, ragt die Blütenkronröhre. Diese weitet sich
in eine verwachsene, 5-zipflige, hell- bis schwefelgelb gefärbte
Blütenkrone.
Später im Jahr bildet sich in diesem Kelch eine
zylindrische Kapsel, die bei Trockenheit und zur Reifezeit aufspringt
und die feinen Samenkörnchen freigibt.
Aus den jüngeren Rhizomen der Schlüsselblume, aber auch aus den Blüten kann ein Heiltee gewonnen werden, der einerseits harntreibend und andererseits schleimlösend wirkt und deshalb als Hustentee gut geeignet ist.